Weißstorch im NABU-Artenschutzzentrum

 

Als Wappenvogel des Naturschutzbundes kommt dem Weißstorch eine besondere Bedeutung zu.  
Schon seit Gründung der Station vor über40 Jahren zählen Weißstörche zu den Pfleglingen des Zentrums.

 

Mittlerweile wurden über 400 Weißstörche von hier ausgewildert.

 

Der überwiegende Teil der zu pflegenden Weißstörche sind Jungstörche, die wegen Futtermangel aus dem Nest geschmissen wurden, einen Elternteil verloren haben oder bei ihren ersten Flügen verunglücken. Bei erwachsenen Störchen spielen Neststreitigkeiten mit z.T. tiefen Stichverletzungen, KFZ-Kollisionen oder Strommasten bzw. -leitungen eine Rolle.

 

 

 

Fridolin, unser ältester bei uns brütender wilder Storch, ist jetzt das vierzehnte Jahr bei uns. In dieser Zeitspanne ist er mit dem dritten Weibchen verpaart. Seinen Namen erhielt er durch eine Höreraktion des NDR.

 

 

 

Klicken Sie auf den folgenden Link, um noch weiteres über dem Weißstorch bei uns zu erfahren!
https://www.nabuzentrum-leiferde.de/weißstörche/

 

 

STORCHEN-WEBCAM: Unseren wilden Störchen ins Nest geschaut!
Hier klicken für den
Livestream vom Schornstein des NABU-Artenschutzzentrums

Wussten Sie?

 

Im 12. Jahrhundert glaubte man noch, die Störche würden den Winter auf dem Grund der Ostsee schlafend verbringen. Als 1822 ein Weißstorch mit einem afrikanischen Pfeil im Hals in Mecklenburg-Vorpommern erlegt wurde und weitere „Pfeilstörche“ auftauchten, war dies ein Beleg für das Zugverhalten dieser Vogelart.

 

Weißstörche führen eine Saisonehe und bleiben im Winter nicht zusammen - sie folgen ihren eigenen Routen zu den bekannten Winterquartieren. Dabei fliegen 75% der Weißstörche über die Ostroute (Türkei – Sudan- Tansania – teilweise bis Südafrika = 10.000 km) oder über die Westroute (Gibraltar – Sahara – Sahelzone). Viele dieser Störche bleiben in den letzten Jahren allerdings in Spanien, wo sie ihre Nahrung auf Müllkippen finden.

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stoerche-auf-reisen/portraits.html

 

Weißstörche legen 2 bis 5 Eier. Männchen und Weibchen brüten abwechselnd in der Zeit von März bis Juni mit einer Brutdauer von ca. 32 Tagen. Während der Brutzeit wird der Horst permanent gepflegt und bewacht. Die Küken sind nach ca. 9 Wochen flugtauglich.

 

Die Nahrung der Weißstörche besteht aus Amphibien, Fischen, Großinsekten, Mäusen, Wühlmäusen, Maulwürfen, Jungvögeln, Schlangen und auch Aas. In den ersten Lebenswochen benötigen junge Weißstörche für ihren 2 cm langen Schnabel ausschließlich Regenwürmer und Insekten.

 

NABU-Steckbrief und Artenschutz-Information zu den Weißstörchen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/weissstorch/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/weissstorch/01450.html

 

 

Menschen und Weißstörche

 

Als Kulturfolger ist der Weißstorch heutzutage auf landwirtschaftlich genutztes Grünland angewiesen. Früher waren es meist Feuchtgebiete mit zeitweise überschwemmten Wiesen. Der überwiegende Teil dieser Gebiete wurde jedoch trockengelegt oder ist durch die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre stark geschrumpft.  

 

Viele Störche verunglücken an Stromleitungen – mit 70 Prozent aller Unfälle steht der Tod an Stromtrassen an erster Stelle.

 

Auf dem Weg ins Winterquartier wird der Weißstorch in manchen Gegenden immer noch gejagt.

 

Um Insektenplagen zu bekämpfen werden in Afrika die bei uns längst verbotenen Pflanzenschutzmittel wie DDT in großen Mengen eingesetzt. Durch die Aufnahme dieser vergifteten Insekten kommen Störche ebenfalls zu Tode.

 

Durch den Klimawandel entstehen immer mehr Dürreperioden, die das Leben der Störche in ihren Überwinterungsgebieten gefährden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass schlechte Bedingungen im Winterquartier auch einen verspäteten Rückzug der Vögel in die Brutgebiete und einen verminderten Bruterfolg zur Folge haben.

 

 

 

Auch die Auswirkungen unserer „Wegwerfgesellschaft“ wirken sich negativ auf unsere Weißstörche aus. So wurden in den letzten Jahren Jungstörche aufgegriffen, die größere Mengen Gummibänder verschluckt hatten. Auch die Aufnahme von Bindegarn, welches die Störche zusammen mit Polstermaterial in das Nest einschleppen, wird von Jungstörchen bei Nahrungsknappheit aufgenommen und kann zum Tode führen. Plastikmüll im Nest, als Nistmaterial eingetragen, kann zu einem Wasseranstau bei Regen im Nest führen und somit zu einer Unterkühlung der Jungstörche führen, die in Folge dessen sterben.

 

 

 

 https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/weissstorch/03594.html

 

Trotz aller Widrigkeiten zeigen die Bemühungen vieler Umweltinitiativen wie dem NABU erste Erfolge. Seit 1980 steigt der Bestand der Weißstörche langsam an. In Deutschland gibt es geschätzt 7.000 Paare (2018) und weltweit wird die Gesamtpopulation auf über 233.000 Paare geschätzt (2013/14).

 

Aktuell hat der Weißstorch den Status ‚nicht gefährdet‘ (IUCN).

 

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- Verhalten, Fortpflanzung, Zug und Überwinterung
- Verbreitung, Lebensraum, Bestandsentwicklung und Ökologie
- Gefährdung und Schutz

 

 

 

Möchten Sie uns helfen?

 

Hier finden Sie mehr Information dazu:   https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/