Turmfalke im NABU-Artenschutzzentrum

 

 

Der überwiegende Teil der im NABU-Artenschutzzentrum gepflegten Turmfalken sind Jungtiere, die durch Futterengpässe oder Verlust der Elterntiere ausgehungert sind, aus dem Nest springen und zur weiteren Aufzucht ins Zentrum gebracht wurden.

Bei adulten Tieren sind Verletzungen durch Kollisionen die Hauptursache.

 

 

 

 

Wussten Sie?

 

Die Weibchen (s. Foto oben) sind einheitlich rotbraun gefärbt, bei den Männchen ist der Rücken heller und der Kopf und Stoß (Schwanz) sind grau (s. Foto weiter unten).  

 

Seine typisches Flugverhalten, das Rütteln, das er zur Beutesuche einsetzt, hat ihm auch den Namen Rüttelfalken eingebracht. Hierbei steht er bei schnellem Flügelschlag in der Luft, um seine Beute, auszumachen. Da er die Fähigkeit besitzt im ultravioletten Bereich zu sehen, kann er die Urinspuren der Nager (sog. Mäuseautobahnen) ausmachen und sich entsprechend auf Ansitzplätzen oder in der Luft positionieren.

 

Sie Hauptbeute besteht aus Nagern. Junge Turmfalken nehmen häufig Insekten und Regenwürmer, in Städten lebende Turmfalken fliegen in die Randbereiche, um auf Mäusejagd zu gehen oder erbeuten Singvögel, meist Sperlinge.

 

Die Halswirbelsäule dieser Greifvögel ist so beweglich, dass der Vogel den Kopf um 180° drehen kann.

 

Die Augen sind für den Turmfalken von großer Bedeutung. Anschaulich ist dies wenn man das Gewicht der Augäpfel (mehr als 5 g) im Vergleich zum Gehirn (knapp 4 g) setzt.

Die Paarungszeit des Turmfalken ist von April bis Juni. Turmfalken brüten in Elster- und Krähennestern, in Kirchtürmen und auch in eigens für Falken gebauten Nisthilfen. Die Nestlings-Dauer beträgt in der Regel 33 Tage.
https://www.youtube.com/watch?v=c_jF1SNVfR4

 

 

Danach werden sie noch 30 Tage mit Nahrung versorgt, bis die jungen Turmfalken (junge Turmfalkenweibchen und -männchen sehen fast gleich aus) selbständig jagen können und dann das Revier ihrer Eltern verlassen.

 

Turmfalken sind sowohl Stand-, Strich- als auch ausgeprägte Zugvögel. Das genau Zugverhalten hängt im Wesentlichen mit dem Nahrungsangebot zusammen – in Deutschland sind Turmfalken überwiegend Stand- und Strichvögel.

 

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/turmfalke/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2007-turmfalke/05642.html

 

 

Menschen und Turmfalke

 

Da der Turmfalke, wie der Name schon sagt, seinen Nistplatz gerne in alten Baumhöhlen, Felsspalten oder hochgelegenen Mauerwerken sucht, ist dies mittlerweile schwer für ihn geworden. Alte Gebäude werden saniert und wärmetechnisch so gedämmt, dass alle Einflugöffnungen verschlossen werden. Abhilfe bietet hier das Anbringen von Turmfalkennistkästen, die gerne von den Tieren angenommen werden.

 

Mittlerweile hat der Turmfalke als Kulturfolger auch unsere Städte erobert, da immer mehr offene Kulturlebensräume verloren gehen. Taubenabwehrnetze oder Spikes machen es den Vögeln nicht leicht oder unmöglich, Nischen zu besiedeln. Ein Großteil der in Städten lebenden Turmfalken brütet daher in speziell für die Art aufgehängte Nistkästen.

 

Die Hauptbeute des Turmfalken besteht aus Feldmäusen, Rötelmäusen, Wühlmäusen, Spitzmäusen und Maulwürfen. Daher wirkt sich der Einsatz von Rodentiziden gegen Mäuse negativ auf diesen kleinen Greifvogel aus, da er u.a. durch die Aufnahme von vergifteten Beutetieren selber vergiftet wird.

 

Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurde der Bestand auf 42.000 bis 68.000 Brutpaare geschätzt. Aktuell hat er den Status ‚nicht gefährdet‘ (IUCN).

 

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2007-turmfalke/05645.html

 

 

Buchempfehlung

 

Rudolf Piechocki: Der Turmfalke

Der Turmfalke gehört zu den Greifvogelarten, die sogar in der Großstadt vorkommen. An Türmen und anderen hohen Gebäuden sind Bruten dieses gewandten Fliegers keine Seltenheit. Am ehesten fällt er aber in der Feldflur auf, wenn er - mit schnellem Flügelschlag in der Luft "stehend" Mäuse jagt. Seine Nahrung kann bis zu 90% aus Feldmäusen bestehen! Wie alle Greifvögel ist der Turmfalke immer wieder ungerechtfertigten Verfolgungen ausgesetzt, die auf alten Vorurteilen beruhen. Daher legt der Autor besonderen Wert darauf, Zusammenhänge zwischen Biologie und Lebensweise aufzuzeigen, um die Schutzwürdigkeit dieses Kleinfalken zu unterstreichen. Ein Band, der eine Lanze für den Greifvogelschutz bricht!

 



 

 

 

Möchten Sie uns helfen?

 

Hier finden Sie mehr Information dazu:   https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/