Igel im NABU-Artenschutzzentrum

Jedes Jahr werden zwischen 300 – 400 Igel im NABU-Artenschutzzentrum aufgenommen. Die Ursachsen sind sehr vielfältiger Natur.

Ein Großteil der Jungigel wurde von der Mutter getrennt, verheddern sich in herumliegenden Netzen, fallen in Kellerschächte u.v.a.m.

 

Es gibt wohl kaum eine Tierart, die sich mit so schweren Verletzungen (durch Gartengeräte, Kraftfahrzeuge, Hunde oder Schlagfallen) noch tagelang durch die Gegend schleppen kann wie der Igel.

 

Im Sommer sind massive Fleischwunden immer von Fliegenmadenbefall begleitet, welche die Tiere innerlich auffressen. Diesen Tieren sollte schnellstens geholfen werden!

 

 

Wussten Sie?

 

Deutschland hat zwei Arten von Igeln – den Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), der im ganzen Land verbreitet ist und den Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus), welcher in Teilen von Ostdeutschland vorkommt.

 

Der Igel gehört evolutionstechnisch mit zu den ältesten noch lebenden Säugetieren. 

 

Sie werden nur ca. zwei bis vier Jahre alt, weniger als 1% der Tiere wird 7 Jahre oder älter.

 

Natürlich sind sie leicht an ihrem Stachelkleid zu erkennen, deren Stacheln ungiftig sind und sich nicht leicht von ihrem Körper lösen.

 

Als nachtaktive Tiere besitzen sie ein ausgezeichnetes Gehör, das auch in den Ultraschallbereich hineinreicht sowie einen ausgeprägten Geruchs- und Tastsinn.

 

 

 

Ihr Nahrungsspektrum besteht aus Käfer, Larven, Regenwürmern, Schnecken, Spinnen, Hundert- und Tausendfüßern. Pflanzliche Kost kann der Igel mit seinem kurzen Magen-Darm-Trakt nicht aufschließen.

 

Alle Igelarten können sich zur Selbstverteidigung zu einem engen Ball rollen um Gesicht, Füße und Bauch zu schützen. Igel gehören zur Beute von Uhu, Fuchs und Dachs.

 

Ihr englischer Name „Hedgehog“, heißt übersetzt Heckenschwein. Igel schlafen einen großen Teil des Tages unter Hecken, Gräsern, Felsen oder in Höhlen, die im Boden gegraben sind.

 

Die Hauptgeburtsmonate für den Igel sind im August und September.

 

Die meisten Igelarten machen einen Winterschlaf. Hierbei sinkt die Körpertemperatur von 36°C bis zu 5°C ab. Während des Winterschlafes verlieren die Tier dabei 20 – 30% ihres Körpergewichtes.

 

 

Menschen und Igel

 

Igel sind besonders durch den Menschen gefährdet. Neue Straßen und Baugebiete schränken seinen Lebensraum ein und in gepflegten Gärten fehlt es oft an Unterschlupfmöglichkeiten oder Nahrung. Jährlich fallen etwa eine halbe Million Igel dem Straßenverkehr zum Opfer.

 

Auch Hindernisse wie Zäune oder Mauern machen es den Igeln schwer oder unmöglich benachbarte Gebiete zu erreichen.

 

Der Lebensraum des Igels hat sich auch durch die Landbewirtschaftung stark verändert. Rückzugsorte und Insekten sind stark von der Bearbeitung der Fläche abhängig, dies kann sich positiv als auch negativ auf den Igel auswirken.  Leider werden in der freien Fläche als auch in Siedlungen die für Igel notwendigen Hecken und Feldgehölze gerodet.

 

Mittlerweile findet man mehr Igel in menschliche Siedlungen als in der freien Landschaft. Um dem Igel zu helfen, sollten wir in unseren Gärten auf Pestizide verzichten, wenigstens einen Teil unseres Gartens ein wenig unordentlich belassen, Kellerschächte – und treppen igelsicher machen und auf keinen Fall Netze oder ähnliche Strukturen herumliegen lassen.  
 

Weitere Infos rung um den Igel

 

Nächtliche Schneckenjagd im Garten - Der Igel im Porträt:

 

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/sonstige-saeugetiere/10302.html

 

Mähroboter im Garten - Tödliche Gefahr für Igel und Co.:

 

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflege/28166.html

 

 

 

Naturnahe Gärten sind der beste Igelschutz:

 

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/saeugetiere/00755.html

 

 

Buchempfehlung

Der Verein "Pro Igel" stellt zu jedem Igelthema eine Fülle von guten Informationen zusammen. Da wird jeder Interessierte etwas finden.

 

Möchten Sie uns helfen?

 

Hier finden Sie mehr Information dazu:   https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/