Mäusebussard im NABU-Artenschutzzentrum

Jährlich werden über 65 Mäusebussarde im Zentrum gepflegt.

Die Hauptursache der Einlieferung bei adulten, also erwachsenen, Tieren ist eine Kollision mit Kraftfahrzeugen. Da Mäusebussarde überfahrene Beutetiere von der Straße nehmen, werden Sie häufig von Autos erfasst und entweder überfahren oder schwer verletzt.

Der zweite Grund sind untergewichtige, schwache Mäusebussarde, die mit dem ersten Winter und dem mangelnden Beuteaufkommen nicht klarkommen.

 

 

Wussten Sie?

 

Der Mäusebussard ist der in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Greifvogel. Die erste formale Beschreibung erfolgte 1758 durch den schwedischen Naturforscher Carl von Linné in der zehnten Ausgabe seiner „Systema Naturae“.

 

Der Mäusebussard zählt mit einer Größe von 50 bis 57 cm und einer Flügelspannweite von 117 bis 137 cm zu den mittelgroßen Greifvögeln. Das Weibchen ist größer als das Männchen, was bei Greifvögeln nicht ungewöhnlich ist. So wiegen die Männchen 700 bis 800 Gramm und die Weibchen 880 bis 1200 Gramm. Das Gewicht kann aber im Jahresverlauf um ca. 15 % schwanken.
 https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/maeusebussard/

 

Der Mäusebussard weist eine sehr variable Färbung auf, was nahezu einzigartig in der Vogelwelt Mitteleuropas ist. Es gibt Exemplare mit dunkelbraunem bis hin zu sehr hellem oder fast weißem Gefieder. Seine Gestalt ist gedrungen, seine Flügel relativ breit und der Stoß kurz und breit.

 

 

 

Diese Greifvögel jagen über offene Felder und fressen hauptsächlich kleinere Beute wie Insekten, Mäuse, kleine Vögel oder Aas. Sie können auch Beute greifen, die schwerer ist als sie selbst, wie z. B. Kaninchen, und sind manchmal auf gepflügten Feldern, grade im Winter, auf der Suche nach Würmern und Insekten.

 

Ihre Lebenserwartung beträgt ca. 25 Jahre. Mäusebussarde werden ab dem zweiten Jahr geschlechtsreif. Im späten Herbst und im Winter sind Bussarde bei ihrer Paarbildung zu beobachten. Danach bleiben sie in der Regel lebenslang zusammen. Anfang April werden zwischen zwei bis sechs Eier gelegt und danach, bei der Brutpflege, lösen sich Männchen und Weibchen ab. Die gesamte Brutzeit dauert etwa fünf Wochen und die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen für 40-50 Tage im Nest.
https://www.youtube.com/watch?v=UWntGWPtlNw

 

Menschen und Mäusebussarde

 

Greifvögel gehören zu den streng geschützten Arten. Sämtliche in Europa vorkommenden Greifvogel- und Eulenarten unterliegen sowohl dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes als auch der EU-Artenschutzverordnung. Sie dürfen nicht getötet, gefangen oder auf andere Art und Weise verfolgt werden.

 

Deutschland beherbergt ca. 50% des mitteleuropäischen Bestandes dieser Art und trägt somit eine spezielle internationale Verantwortung!

 

 Obwohl heimische Greifvögel das ganze Jahr unter Schutz stehen, werden sie illegal geschossen, vergiftet, in Fallen gefangen oder ihre Nester werden zerstört.
https://nrw.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/jagd/jagdbare-arten/greifvoegel/04693.html

 

 Aktuell hat er den Status „nicht gefährdet“ (IUCN).

 

 Während der Brutsaison wird der Brutstandort z.T. vehement gegen „Angreifer“, das kann auch schon einmal ein Jogger sein, verteidigt.

 

Buchempfehlung

 Manfred Melde:  Der Mäusebussard

 

 Wenn wir unsere Städte und Dörfer verlassen und die Felder, Wiesen und Wälder betreten, dann begegnen wir auch einigen Greifvögeln. In den meisten Fällen handelt es sich um Mäusebussarde. Diese Art kommt als einzige in allen Gegenden unserer Heimat relativ häufig vor. Das besagt aber noch nicht, daß der Mäusebussard von den in seinem Lebensraum arbeitenden oder sich hier beschäftigenden Menschen gekannt wird. Oft ist nicht einmal sein Name bekannt.

Dieser Band hat deshalb vor allem die Aufgabe, über das Erscheinungsbild, die Lebensäußerungen und das Verhalten des Mäusebussards zu informieren. Zum anderen soll dieser Band zu eigener Arbeit anregen. Neben brut- und ernährungsbiologischen Problemstellungen interessieren heute vor allem Siedlungsdichteuntersuchungen in möglichst vielen Gegenden, um den derzeitigen Bestand präziser angeben und die Bestandsentwicklung insgesamt besser verfolgen zu können.

 

 

Möchten Sie uns helfen?

 

Hier finden Sie mehr Information dazu:   https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/