Der Goffin-Kakadu im NABU-Artenschutzzentrum stammt aus einer Einziehung. Er wurde in einem handelsüblichen „Papageienkäfig“ über sehr viele Jahre alleine gehalten.
In seiner Vereinsamung dort, ohne Artgenossen und mangelhafter reizloser Umgebung fing er damals an sich die Federn auszureißen, um wenigstens einen Reiz, den Schmerzreiz, zu empfinden. Leider lassen sich solche Angewohnheiten bei zahlreichen Papageienarten feststellen. Ein Abstellen dieses Verhaltens ist bei den meisten Tieren nicht möglich.
Der bei uns gezeigte Goffin hat in seiner Vergangenheit, einen „Unfall“ mit seinem rechten Fuß erlitten, der wohl nicht behandelt wurde. Daher kann er diesen nur sehr beschränkt einsetzen. Zudem hat er durch seine nicht optimale Haltung in der Vergangenheit eine Rachitis. Trotz allem ist es ein überaus freundlicher und lebensfroher kleiner Kerl.
Die Einzelhaltung eines Kakadus ist artenschutz- und tierschutzrechtlich verboten. Für die Haltung eines solchen Vogels gibt es Mindesthaltungsanforderungen. Der Erwerb von handaufgezogenen Tieren ist abzulehnen.
Es gibt etwa 20 verschiedene Kakadu-Arten. Der Goffinkakadu ist die kleinste Art der Gattung der ‚Eigentlichen Kakadus‘. Sie bewohnen Regenwaldgebiete auf den Tanimbarinseln in Indonesien.
Goffin-Kakadus sind sehr intelligent. Sie können Werkzeuge nutzen, um komplexe Probleme zu lösen - sie bewahren sogar Hilfsmittel auf und verwenden diese wiederholt. (s. https://www.youtube.com/watch?v=yh1yqfss9na#t=14 ). Diese Vögel können sogar den Werkzeuggebrauch bei Artgenossen abschauen und das benutzte Hilfsmittel verbessern!
Sie können ihr Essen in einem Fuß halten und Stücke davon mit dem anderen Fuß abbrechen. Außerdem können sie die Geräusche anderer Tiere nachahmen, auch die von Menschen.
In der Natur leben sie in kleinen, losen Verbänden. Beide Elternteile beteiligen sich am Brutgeschäft.
Leider sind Goffin-Kakadus sehr anfällig für Viruskrankheiten wie PBFD (engl. für Feder- und Schnabelkrankheit der Papageien), eine hochansteckende, nicht heilbare, oft tödlich verlaufende Erkrankung.
Goffin-Kakadus helfen bei der Samenverbreitung, indem sie Obst essen und die Samen fallen lassen.
Da sich die Art der Nahrungsbeschaffung auch auf landwirtschaftliche Nutzflächen ausdehnen kann, werden sie von den lokalen Landwirten nicht gern gesehen.
Leider sind Goffinkakadus sehr beliebt im Tierhandel und lassen sich relativ einfach zähmen.
Aufgrund des anhaltenden Lebensraumverluste auf Tanimbar, des räumlich begrenzten Lebensraumes und der illegalen Jagd werden sie auf der roten Liste der bedrohten Arten der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft.
Der kleine gehandikapte Kerl sucht noch Paten!!!!
Dankenswerterweise hat der nette Goffin-Kakadu jetzt einen Paten!!