Nilgans im NABU-Artenschutzzentrum

 

 

Die Nilgans ist nur selten im NABU Artenschutzzentrum zu finden.  Meist sind es Tiere die, wie hier auf dem Foto, einen Kippflügel ausgebildet haben und von hier aus an einen Zoo oder Wildpark vermittelt werden.

 

 

Wussten Sie?

Nilgänse haben eine Flügelspannweite von 134 bis 154 cm, sind von 1 bis 4 kg schwer und werden zwischen 15 und 25 Jahre alt.

Sie gehören zu den Halbgänsen und sind näher mit den Enten und Sägern verwandt als mit den echten Gänsen. Die Schwerpunkte ihrer Verbreitung sind das östliche und südliche Afrika – sie meiden ausgedehnte Waldgebiete und reine Wüsten.

Ab dem 17. Jahrhundert wurden Nilgänse als Ziergeflügel für Parks und Zoos nach Europa importiert. Ab dem 19. Jh. gab es dann freifliegende und wildbrütende Populationen in Südostengland. Mittlerweile (seit ca. 50 Jahren) gibt es Nilgänse in Frankreich, Belgien, Dänemark, in den Niederländen und auch bei uns in Deutschland.

Während der vegetationsreichen Zeit im Frühjahr und Sommer sind viele der Tiere als Einzelbrüter zu beobachten. Im Winter schließen sie sich zu größeren Gruppen zusammen. Der europäische Nilgansbestand (2010, Gyimesi & Lensink) wurde auf 26.000 Brutpaare geschätzt – davon leben ca. 10.000 in Deutschland.

Nilgänse bilden meistens monogame Dauerpaare. In der Fortpflanzungszeit leben sie als territoriale Einzelbrüter strikt im Paar- bzw. Familienverband. Ihnen wird oft ein aggressives Verhalten gegenüber anderen Arten nachgesagt, da sie Nistplätze vehement verteidigen. 

Nilgänse führen ihre Gössel gemeinsam, bis diese voll flugfähig sind. https://www.youtube.com/watch?v=cV3i4lJlo3o
Dem Männchen kommt dabei, wie auch während der Brutzeit, hauptsächlich die Rolle des aufmerksamen Bewachers und Beschützers zu. Droht Gefahr für den Nachwuchs, kann dieser aggressiv verteidigt werden.

Menschen und Nilgans

Im alten Ägypten (2500 bis ca. 500 v. Chr.) spielten Nilgänse eine prominente Rolle in verschiedenen Schöpfungs-mythologien. Der ägyptische Gott „Geb“ (der große Schnatterer) wurde oft mit einer Gans auf dem Kopf dargestellt.

Damals wurden Nilgänse mit Netzen gefangen und in Geflügelhöfen domestiziert. Sie hatte auch damals einen schlechten Ruf - „... Du bist schlimmer als eine Nilgans …, die reichlich Unheil anrichtet. Den Sommer verbringt sie damit, die Datteln zu zerstören und im Winter den Weizen“ (Text, ca. 1000 v. Chr.)

Die Nilgans ist eine von nur fünf Arten von Enten, die von Menschen domestiziert wurden (Nilgans, Stockente, Graugans, Schwanengans und Moschusente). Am liebsten fressen sie Gras, aber auch andere Pflanzen inkl. Getreide – sobald sie in größeren Zahlen auftreten können Schäden entstehen (wie z.B. in Südafrika).
https://www.ardmediathek.de/video/natuerlich/die-nilgans-macht-probleme/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEwNjk5MTc

Vor einigen Jahren wurde in einem Umkreis von 20 km rund um den Flughafen in Amsterdam aufgrund der starken Zunahme von Nilgänsen die Freigabe erteilt, flugunfähige Jungvögel und mausernde Altvögel mit CO2 zu vergasen. Hierzulande ist das verboten, allerdings werden sowohl Nilgänse als auch Grau- und Kanadagänse bejagt.

Aktuell hat die Nilgans den Status ‚nicht gefährdet‘ (IUCN).

 

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Hier finden Sie mehr Information dazu:   https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/