Freiwilligendienst in Gefahr - Zentrum bangt um Konsequenzen

Die Bundesregierung plant aktuell ab Beginn nächsten Jahres finanzielle Kürzungen für die Bundesfreiwilligendienste. Für die jährlich rund 4000 hilfsbedürftigen Tiere im NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde könnte dies fatale Konsequenzen haben.

 

Wie viele Institutionen im Kreis Gifhorn, so setzt auch das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde sowie der NABU Kreisverband Gifhorn auf das Engagement der jungen Generation. Das Freiwillige Ökologisches Jahr (FÖJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind hier seit vielen Jahren wichtige Standbeine bei der Förderung des Arten- und Naturschutzes. Das NABU-Artenschutzzentrum schätzt die Unterstützung der jungen Menschen im Freiwilligendienst bei der Aufnahme, Pflege und Wiederauswilderung hilfloser, verletzter oder kranker Tiere sehr. Auch die sechs diesjährigen freiwilligen Helfer möchten Ihre Zeit hier keinesfalls missen. „Mein Engagement ist wichtig, denn nur durch die Hilfe der Freiwilligen in unserem Betrieb wird gewährleistet, dass vielen meist durch den Menschen verletzten Wildtieren geholfen werden kann.  Auch für die persönliche Entwicklung von uns Freiwilligen ist dieses Jahr wichtig und eine gute Möglichkeit sich in der Berufswelt zu orientieren“ (Laureen Matti, FÖJ).

 

Bereits jetzt gibt es nicht genügend finanzielle Mittel und zumeist mehr Bewerbungen als freie Stellen. Doch anstatt die Freiwilligendienste zu stärken, sollen mit dem Beschluss des Haushaltsplans durch das Bundeskabinett im Juli 2023 Mittel gekürzt werden. Die entscheidende Sitzung im Bundestag findet am 16. November statt.

 

„Wenn, wie vorgesehen, jede Dritte Stelle eingespart wird, geht das auch am Artenschutzzentrum nicht spurlos vorüber. Als Konsequenz wird es Einschränkungen bei den Serviceleistungen geben, vielleicht müssen wir auch die Öffnungszeiten einschränken. Sogar eine Reduzierung der Aufnahmekapazitäten für hilfsbedürftige Tiere können wir nicht ausschließen“, so Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums.

 

Am 17. Oktober trafen sich zahlreiche Einsatzstellen (s. Foto) von NABU, NAJU, Tierschutzvereine und Umweltbildungseinrichtungen, Biohöfe und Naturfreundehäuser in Düsseldorf. Man war sich einig, dass die Devise für die Freiwilligendienste eher „Stärken statt Streichen“ lauten sollte. Ehrenamt und Freiwilligendienste nehmen in der Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein und schaffen so eine breite Basis auf der sich Menschen aller Altersstufen, Herkunft oder Vorbildung auf Augenhöhe begegnen. Dieses Konstrukt ist grade in unserer heutigen Zeit eine wichtige Basis auf der aufgebaut und die nicht abgebaut werden sollte.