Kitzrettung aus der Luft

Früh aufzustehen ist bekanntlich nicht jedermanns Sache. Für ein vom NABU-Artenschutzzentrum Leiferde ins Leben gerufenes Projekt ist selbiges jedoch Voraussetzung für ein erfolgreiches Gelingen des Vorhabens. Es geht um die Rettung von Rehkitzen vor dem Mähtod mittels einer Drohne mit Wärmebildkamera. Und so war für NABU-Mitarbeiter Joachim Neumann, Christian Meyer vom Kopter-Club Braunschweig und drei beteiligten Jägern des Hegeringes Edemissen die Nacht zum Dienstag bereits gegen halb vier vorbei, um pünktlich um vier Uhr morgens am vereinbarten Treffpunkt auf einer zu mähenden Wiese in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine zu erscheinen.

Da bei dieser Methode eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommt, ist der zeitige Beginn zum Sonnenaufgang notwendig, wie Christian Meyer erläutert:“ Die Wärmebildkamera liefert umso bessere Ergebnisse, je höher die Temperaturunterschiede der Umgebung zu den aufzuspürenden Rehkitzen sind. Heute Morgen hatten wir mit nur elf °C Außentemperatur optimale Bedingungen“.


Entsprechend erfolgreich verlief dann auch die Suche nach Kitzen. Gleich 5 konnten dank der Kamera aus der Luft gefunden und immerhin drei von ihnen am Feldesrand sicher für die Zeit der Mahd zwischengelagert werden. Die anderen beiden erwiesen sich aufgrund ihres etwas fortgeschrittenen Alters als zu flink und entkamen den Fangversuchen. Wie sich nach der Mahd zur Erleichterung aller herausstellte, waren beide bereits alt genug, um auch dem Mähwerk erfolgreich zu entfliehen.

Nicht nur für Projektleiter Joachim Neumann war die Anzahl der gefundenen Kitze eine Überraschung:“ Im Prinzip wurde hier richtig gute Vorarbeit geleistet. Es wurden einige Tage vorher Flattertüten aufgestellt und die Fläche am Vorabend mit Hunden abgesucht. Dass wir dennoch so viele Tiere gefunden haben zeigt, wie schwierig es ist, Kitze vor dem Mähtod zu bewahren. Mit Hilfe der von der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung finanzierten Drohne können wir nun zumindest regional dazu beitragen, die Verluste zu reduzieren“. Bis zum Ende der Setzzeit Ende Juni werden sicher noch einige weitere Einsätze folgen.